Sind Hassreden in den sozialen Medien Diskriminierung?

Meinungsfreiheit gilt auch im Internet und in den sozialen Medien. Auf Twitter, Facebook oder Instagram gelten dieselben Gesetze und Regeln wie in der übrigen Gesellschaft. Man darf dort im Prinzip (fast) alles sagen oder zeigen. Man braucht niemanden um Erlaubnis zu bitten.

Aber Vorsicht: Auch im Internet und in den sozialen Medien gilt, dass man nicht diskriminieren darf. Eine hasserfüllte Äußerung über eine ganze Bevölkerungsgruppe oder über die Herkunft, Hautfarbe oder Religion einer anderen Person kann als verletzend und diskriminierend empfunden werden und es auch sein. Und jeder Mensch – du, ich, wir – hat auch das Recht, nicht diskriminiert zu werden.

Darüber hinaus sollte man sich darüber im Klaren sein, dass Faceboot, Twitter oder Instagram eine Art Vergrößerungsglas für die Meinungsfreiheit sind. Alles, was dort gesagt oder gezeigt wird, kann sich rasend schnell verbreiten – manchmal sogar weltweit – und dabei eine viel größere Dimension bekommen.

Mobbing (Beleidigung und Diffamierung) und Diskriminierung (z.B. Angehörige bestimmter Gruppen unverblümt verletzen oder bedrohen) kommen im Internet und in den sozialen Medien leider nur allzu oft vor. Es ist verboten und manchmal sogar strafbar – aber es passiert trotzdem.

In vielen Ländern kann man Anzeige erstatten, wenn man in einem der sozialen Medien auf Diskriminierung stößt. Das kann bei einer Beschwerdestelle oder bei der Polizei sein. In den Niederlanden wurden bereits Menschen wegen hasserfüllter und diskriminierender Äußerungen auf Twitter oder Facebook verurteilt.

Auch sehr wichtig: Widersprechen! Auch du kannst dir Gehör verschaffen, wenn du meinst, dass jemand zu weit geht mit der Diskriminierung. Kritisiere die Person, wenn du so etwas auf ihrer Facebook-Seite oder ihrem Instagram-Account liest oder siehst.

Dank der Meinungsfreiheit darf man sehr viel sagen, muss mit dieser Freiheit aber sorgfältig umgehen.