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Das Anne Frank Haus besteht 60 Jahre

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30. April 2020 — Am kommenden Sonntag, dem 3. Mai, ist es genau sechzig Jahre her, dass das Anne Frank Haus seine Türen für das Publikum öffnet: am 3. Mai 1960. Otto Frank, Annes Vater, der als einziger der acht Untergetauchten aus dem Hinterhaus den Holocaust überlebt, ist Mitbegründer einer Initiative zur Erhaltung und Öffnung des Hauses an der Prinsengracht 263.

Unterstützt wird er dabei von Amsterdams Bürgermeister van Hall, der die Niederländer*innen zu Spenden für das Anne Frank Haus aufruft. Heute, 60 Jahre später, kann das Haus erneut eine Unterstützung gut gebrauchen.

Otto Frank

„Ich werde nicht unbedeutend bleiben, ich werde in der Welt und für die Menschen arbeiten!“ Das schreibt Anne Frank am 11. April 1944 in ihr Tagebuch. Otto Frank ist die treibende Kraft hinter der Veröffentlichung des Tagebuchs seiner Tochter und der Eröffnung des Anne Frank Hauses, das zuvor sein Firmengebäude war und dessen Hinterhaus als Versteck gedient hatte. Unterstützung erfährt er von einem Komitee wichtiger Amsterdamer Bürger*innen. 1957 wird die Organisation Anne Frank Haus gegründet. Ihr Ziel ist es, das Haus mit dem Versteck zu erhalten und für Publikum zugänglich zu machen und Anne Franks Ideale weiterzutragen. 

Symbol

Für den Erwerb und die Sanierung des Gebäudes muss ein Betrag von 350.000 Gulden aufgebracht werden. Mit einer Anzeige in der Volkskrant am 12.Juni 1958, Anne Franks 29. Geburtstag, ruft Bürgermeister van Hall die Menschen in den Niederlanden zu einer Spende auf. Denn: „Das Anne Frank Haus muss erhalten bleiben als ein Symbol der Zuversicht und Hoffnung und des Vertrauens in die Menschen inmitten der tödlichen Bedrohungen in unserer Zeit.“

Eröffnung

Am 3. Mai 1960 ist es soweit: Das Anne Frank Haus öffnet seine Türen für das Publikum. Zur Eröffnung spricht Otto Frank emotionale Dankesworte:

‘Ich bitte um Verzeihung, wenn ich hier in diesem Haus nicht lange zu Ihnen spreche. Sie verstehen sicher, dass der Gedanke an all das, was hier geschehen ist, zu schmerzlich für mich ist. Ich kann Ihnen allen nur für das Interesse danken, das Sie durch Ihre Anwesenheit bekunden, und ich hoffe, dass Sie auch in Zukunft die Arbeit des Anne Frank Hauses und des Internationalen Jugendzentrums moralisch und in jeder anderen Hinsicht unterstützen.’

Besucher*innen

Nach der Eröffnung nimmt die Zahl der Besucher*innen im Anne Frank Haus fast unablässig zu. Von einigen Zehntausend in den ersten Jahren auf 1,3 Millionen im Jahr 2019. Menschen aus der ganzen Welt kommen ins Anne Frank Haus und betreten durch den Eingang mit dem Bücherschrank die leeren Räume des Hinterhauses, wo sich die Familie Frank, die Familie van Pels und Fritz Pfeffer gut zwei Jahre lang vor den Nazis versteckten. Auf eindringliche Weise beschreibt Anne Frank diese Zeit in ihrem Tagebuch, das nach der Verhaftung am 4. August 1944 im Versteck zurückbleibt. 

Unterstützung  

Heute, 60 Jahre später, ist das Museum notgedrungen geschlossen. Ronald Leopold, Direktor des Anne Frank Hauses: „Die Welt durchlebt eine nie gekannte Krise, die für alle Menschen und auch für das Anne Frank Haus gravierende Folgen hat. Im Zuge der weltweiten Anstrengungen, die Verbreitung des Corona-Virus einzudämmen, mussten wir das Museum am 13. März schließen. Wann und wie das Anne Frank Haus wieder öffnen kann, wissen wir noch nicht. Als unabhängiges, nicht subventioniertes Museum sind wir für unsere Einnahmen weitgehend vom Museumsbesuch abhängig. Um die Erinnerung an Anne Frank wachhalten und die damit verbundene Mission ihres Vaters auch jetzt weitertragen zu können, können wir Unterstützung gut gebrauchen. Viele Menschen teilen uns mit, dass sie das Anne Frank Haus und unsere Bildungsarbeit wichtig finden und dass sie unsere Mission unterstützen möchten. Das wissen wir sehr zu schätzen. Wenn Sie sich aus diesem Grund für eine Spende an das Anne Frank Haus entschließen, sind wir Ihnen sehr dankbar.“

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